Apr 282009
 

Ein Haus ist teilweise eingestürzt, die Bewohner befinden sich vermutlich noch irgendwo in dem zerstörten Gebäude, doch es gibt keinen Zugang mehr in das Gebäudeinnere.

Was tun?

Das Eindringen in nicht zugängliche Gebäude, Gebäudeteile oder Räume für Rettungs- und Bergungsmaßnahmen ist eine Hauptaufgabe des Technischen Hilfswerks (THW). Aufgrund seiner Ausbildung und Ausstattung sollte bei solch einem Szenario das THW von der für die Gefahrenabwehr zuständigen Stelle zur technischen Hilfeleistung angefordert werden.

Um im Ernstfall diese Aufgaben zügig und fachgerecht bewältigen zu können, muss auch so etwas immer wieder geübt werden. Und wo geht das besser als an einem Gebäude, das zum Abriss steht?

Am Dienstag, 28.04.2009, konnte das THW Geislingen auf ein solches Gebäude zurückgreifen. Ein Haus, das in Reichenbach i.T. zum Abriss steht, wurde dem Ortsverband von der Gemeinde noch zu Übungszwecken zur Verfügung gestellt.

Hier konnten die Helfer ihr Fachwissen zum Thema Mauerdurchbrüche vertiefen und auffrischen. Und das nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis!

Welche Mauerarten gibt es? Ist es eine tragende Wand? Mit welchen Methoden und mit welchen Mitteln kann ich welche Wand durchbrechen? Liegt vielleicht eine Person direkt hinter der Wand? Wie gehe ich vor und wie vermeide ich, dass nicht ungewollt die ganze Wand oder gar noch mehr einstürzt? Was muss ich zu meinem Eigenschutz beachten und gibt es irgendwelche Versorgungsleitungen, die zur Gefahr werden können?

Mit solchen und noch weiteren Fragen und Problemen müssen sich die Helfer in einem solchen Fall auseinandersetzen.

Das zur Verfügung gestellte Gebäude bot nicht nur reichlich Platz für Durchbrüche, sondern auch unterschiedliches Mauerwerk: Ziegelmauern sowie Fachwerkwände.

Hier konnten sich die Helfer „austoben“ und die verschiedenen Vorgehensweisen üben. Auch die Grundausbildungsgruppe konnte die unterschiedlichen Gerätschaften direkt am Objekt „ausprobieren“ und erste Erfahrungen sammeln.

Unser dank gilt der Gemeinde, dass sie uns dieses Objekt zur Verfügung gestellt hat und besonders auch den Anwohnern, die den abendlichen „Baulärm“ erduldeten.

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