„Ein LKW kommt beim Wenden von der Fahrbahn ab, gerät ins Gleisbett und wird von einem rangierenden Güterzug erfasst. Hierbei kommt es zu einem Gefahrgutaustritt. Ein kurze Zeit später herannahender Personenzug von GoAhead leitet eine Schnellbremsung ein, bei der mehrere Fahrgäste verletzt werden. Glücklicherweise kommt der Personenzug kurz vor der Unfallstelle zum Stehen.“ So lautete das Szenario einer Notfallübung im Bereich des P+R Parkplatzes am Bahnhof Süßen.
Die Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, DRK, Malteser und ASB, sowie der Bundespolizei führten am Samstag, 07.09.19 eine groß angelegte Notfallübung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn durch.
Gegen 10:30 Uhr wurde der Übungsalarm durch die integrierte Leitstelle Göppingen ausgelöst. Nach Erkundung durch die Feuerwehr, wurde schnell klar, dass auch das THW an der Einsatzstelle benötigt wird.
Nach Eintreffen an der Einsatzstelle und Rücksprache mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr Süßen, welcher durch die Führungsgruppe Süßen/Salach unterstützt wurde, nahm das THW die jeweiligen Einsatzaufträge entgegen.
Die 1. Bergungsgruppe des THW Göppingen rettete in Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Rettungsdienst eine unter dem LKW eingeklemmte Person. Dazu musste der LKW mittels Hydropresse angehoben werden. Derweil bauten die Helfer der 1. Bergungsgruppe des THW Geislingen eine Rettungsplattform auf, über die mehrere verletzte Fahrgäste aus dem Personenzug gerettet werden konnten. Zudem unterstützte die Bergungsgruppe den Rettungsdienst und die Feuerwehr bei der weiteren Patientenrettung aus dem Personenzug.
Die beiden Zugtrupps aus den Ortverbänden Göppingen und Gruibingen richteten den Rettungsmittelhalteplatz, den Bereitstellungsraum für die Rettungsdienste, sowie einen Hubschrauberlandeplatz ein. Bei einem Massenanfall von Verletzten werden diese Aufgaben im sogenannten „Transportraum“ vom THW übernommen.
Der Gefahrstoffzug des Landkreises Göppingen, unterstützt durch Gefahrstoffberater der Werksfeuerwehr Zeller & Gmelin, kümmerte sich indessen um den Gefahrgutaustritt am Güterzug.
Um die hohe Anzahl an Verletzten bestmöglich, entsprechend dem Schweregrad der Verletzungen, versorgen zu können, richteten die Schnelleinsatzgruppen des Landkreises geführt durch die medizinischen Einsatzleitung einen Behandlungsplatz ein. Von dort aus wurden die Patienten mittels geeigneter Rettungsmittel in die umliegenden Kliniken verbracht.
Den Abschluss der erfolgreichen Übung mit rund 300 Einsatzkräften und 50 Fahrzeugen bildete ein gemeinsames Mittagessen für alle Organisatoren, Einsatzkräfte und Verletztendarsteller.
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