Zwei Wochen lang diente ein Abrissgebäude in Süßen dem THW als Übungs- und Ausbildungsobjekt.
Zunächst stand ein Übungseinsatz auf dem Programm: Die Helfer wurden über eine Explosion in einem Wohnhaus in Süßen informiert, in dem sich noch Personen aufgehalten haben sollen. Es rückte der Zugtrupp mit dem MTW TZ und die erste Bergungsgruppe mit dem GKW I aus.
Eine erste Erkundung ergab, dass alle Zugänge im Erdgeschoss versperrt waren, der Zugang erfolgte mit einer Leiter durch ein Fenster im ersten Stock. Dort war bereits lautes Rufen aus dem Erdgeschoss zu hören. Die erkundenden Helfer durchsuchten zu Beginn den ersten Stock erfolglos und öffneten im Erdgeschoss ein weiteres Fenster, damit auch der andere Trupp das Gebäude betreten konnte. Die erste Person machten die Helfer in einem verschlossenen Zimmer aus. Einige Helfer machten sich daraufhin mit Schlagbohrmaschinen und Meißeln an der Wand zu schaffen, um einen Mauerdurchbruch herzustellen. Der Verletzte war bei Bewusstsein und konnte so den Helfern mitteilen, das sich seines Wissens nach noch zwei weitere Menschen im Gebäude aufhalten mussten.
Der Erkundungstrupp wurde schon bald im Keller und dem Dachgeschoss fündig. Die beiden bewusstlosen Personen wurden, auf eine Trage und einen Schleifkorb geschnallt, aus dem Gebäude getragen und dem Rettungsdienst übergeben. Währenddessen war auch der Mauerdurchbruch fertigggestellt und der dritte Verletzte konnte gerettet werden.
An das Badezimmer, aus der soeben die dritte Person gerettet wurde, grenzten offensichtlich weitere Räume, denn die Helfer entdeckten eine verschlossene Türe in diesem Raum. Diese schlugen sie mit einem Bergebeil ein und stießen weiter in das Gebäude vor. In dem dahinterliegenden Flur entdeckte der Erkundungstrupp dann eine Person, die unter Schock stand. Der Sanitätshelferin gelang es schließlich durch viel ermunterndes Zureden die Person dazu zu bewegen, den Helfern nach draußen zu folgen, wo sie in die Obhut des Notarztes übergeben werden konnte.
Damit waren alle vermissten Personen gefunden und die Übung beendet. Nachdem alles Gerät wieder aufgeräumt an seinem Platz lag, ließen sich die Helfer ihre wohl verdieneten Pizzen, Salate und Nudeln schmecken.
Auch die THW-Jugend nutzte das alte Gebäude und führe eine ähnliche Übung gemeinsam mit der frewilligen Jungendfeuerwehr Süßen durch. Die Nachwuchsfeuerwehrleute bekämpften dabei auch das imaginäre Feuer, das bei diesem Szenario das Haus erfasst hatte, während die jungen THWler mit der Rettung der Menschen begannen.
Außerhalb dieser Übungen nutzten die Helfer des THW das Gebäude, um das Herstellen eines Mauerdurchbruchs mit verschiedenen Werkzeugen wie Vorschlaghammer und Schlagbohrer zu üben und um probeweise einen Fensterausleger aus den Einzelteilen des Einsatzgerüstsystems aufzubauen, an dem dann ein Schleifkorb am Gebäude herauf- und heruntergelassen werden konnte.
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